Fisch enthält Quecksilber. Pilze sind alle radioaktiv verstrahlt. Eine Amalgamfüllung führt zu Alzheimer. Babynahrung enthält Pestizide.
Beliebig verlängerbar wäre die Liste schlagzeilenträchtiger Panikmeldungen, die die besorgten Bürger vom Bioladen zum rückstandskontrollierten Schreibpapier treiben. Bis auch hier irgend jemand Spuren von eventuell gesundheitsschädlichen Stoffen (Krebs durch Briefmarkenklebstoff?) findet, weil den Meldungen eins drauf gesetzt werden muss und nun das Gift in Bioprodukten angeprangert wird.
Nur soviel: Moderne Analysemethoden können Gifte und andere Substanzen in Konzentrationen nachweisen, die für die Ernährung meist völlig belanglos sind, für eine Panikmeldung aber allemal ausreichen. Ohne konkrete Angaben, ab welcher Konzentration der Stoff bedenklich ist, ist die Sensation keine. Deshalb wird sie auch schon am nächsten Tag von der neuen Schlagzeile verdrängt, die möglicherweise genau das Gegenteil behauptet.

Impfen ist unnatürlich und riskant. 
Daß viele Krankheiten in Mitteleuropa kein Thema sind, ist auf gründliches Impfen zurückzuführen - und die immer wieder gehäuft auftretenden Fälle (z.B. Polio) zeigen, daß sich das mit der Sorglosigkeit oder Impfangst der Bevölkerung schnell ändern kann. Ist es denn gut und natürlich, lebenslängliche Schäden durch oft (aber nicht immer) harmlose Infektionskrankheiten zu riskieren? 
Statistisch ist übrigens Haselnußschokolade (weil potentiell allergen!) weitaus gefährlicher als Impfen ... ehrlich!

Vom Rindfleisch bekommt man BSE (!).
Die Unkenntnis über die Krankheiten BSE (beim Rind!) und CJK (beim Menschen!) ist oft immer noch bodenlos. Die krasse Überschätzung der Risiken trieb kaum glaubliche Blüten. Was ist geblieben, nachdem sich die Wogen in den Medien geglättet haben?

- Viele essen wieder Rind, „weil ja jetzt alles in Ordnung ist“ - mit anderen Worten: seit die Zeitungen über die BSE-Fälle nicht mehr berichten, können sie ja nicht gefährlich sein.
- Manche verzichten nach wie vor auf Fleisch - aller Art
- Manche entsagten sogar den Gummibärchen, setzten wichtige Medikamente wegen der sie umgebenden Gelatinekapsel ab und wuschen sich nach deren Berührung ängstlich die Hände. Derartige Hysterie ist glücklicherweise mittlerweile verschwunden.
- Manche sind zu Schwein (obwohl seit Jahren ernährungsphysiologisch verteufelt) oder Geflügel übergelaufen und warten auf den nächsten Lebensmittelskandal, der angesichts der Massentierproduktion bereits vorprogrammiert ist. Konventionell hergestelltes Putenfleisch ist der erste Kandidat dafür.
- Und manche - viel zu wenige! - kaufen seither ihr Fleisch für etwas mehr Geld aus verläßlicher Quelle, was vor allem aus Gründen der Qualität und der Haltungsbedingungen sowieso sinnvoll ist.

Bakterien lauern überall
Das stimmt sogar. Aber es kann einem fast immer egal sein - hat doch der Mensch ein hervorragendes Immunsystem, das ihn schon seit vielen Millionen Jahren gegen die schädlichen Vertreter unter ihnen effektiv schützt. Es funktioniert allerdings dann nicht mehr richtig, wenn man ihm jeglichen Kontakt mit den Mikroorganismen versagt. Insofern ist die verbissene Jagd nach Keimen im Haushalt ebenso gesundheitsschädlich wie sinnlos. Wenn diese Leute wüssten, was eine normale Trinkwasserleitung beherbergt, würden sie vielleicht einsehen, daß es sinnlos ist, literweise Chemie ins Abwasser zu pumpen, um die Kloschüssel steriler als das Tafelgeschirr zu ätzen. Und schließlich tummeln sich selbst in und auf unserem Körper friedlich mehrere hundert Milliarden von Bakterien, auf die der gesunde Körper gar nicht verzichten kann. Mehr, als wir eigene Zellen haben.

Werbung ist böse, sie manipuliert den ahnungslosen Bürger, sie lügt aus schierer Profitgier
Wenn man sich die vielen Leute betrachtet, die Werbesprüche glauben, ist vielleicht etwas Wahres dran.